Rap und Slam-Wettbewerb

Im Rahmen der Kampagne „Hessen lebt Respekt“ hat die Landesregierung einen Wettbewerb mit dem Titel „Rap & Slam gegen Hass im Netz!“ für Schüler:innen ab Klasse 7 aller Schulformen ausgeschrieben. Die Klasse 9d des Adolf-Reichwein-Gymnasiums wurde im Juni 2023 für ihre zwei eingereichten Beiträge ausgezeichnet.

Nahezu jeder junge Mensch im Alter zwischen 14 und 24 Jahren war im Internet schon einmal Hate Speech ausgesetzt und diese Form der verbalen Gewalt, die einzelne Personen oder ganze Gruppen bewusst abwertet, diskriminiert und einschüchtert, gehört auch für viele Schüler:innen zum Alltag, wenn sie online unterwegs sind. Für die Klasse 9d war daher rasch klar, dass sie sich gegen Hass im Netz bzw. Hate Speech einsetzen möchte, sodass sie kurzentschlossen innerhalb von acht Deutschstunden zwei Poetry Slams gestalteten, die den Fragen nachgingen:

  • Wie können wir kreativ Hate Speech im Netz verhindern oder dagegen vorgehen?
  • Was macht uns gegen Hate Speech stark und wie können wir uns dagegen positionieren?
  • Und nicht zuletzt: Was können wir für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander tun?

Während dieses kreativen Prozesses entstanden unter Anleitung der Deutschlehrerin, Frau Phan, zwei Texte, die von der Klasse selbstorganisiert verfasst, einstudiert und gefilmt wurden. Und die kreative Arbeit wurde belohnt: Die Gruppe wurde zur Preisverleihung im Landesmuseum in Wiesbaden eingeladen, wo sie am 13.06.2023 für ihre Slam-Beiträge mit einem Preisgeld von insgesamt 200 Euro für die Klassenkasse ausgezeichnet wurde.

Teilnehmer Rap und Slam Wettbewerb

Für die Klasse war dies eine unvergessliche Erfahrung. In Wiesbaden angekommen, wusste noch keine:r was zu erwarten war und so ging es aufgeregt in einen imposanten Warteraum, in dem auch ein Nachrichtensender interviewte. Kurz darauf wurden alle in den Raum für die Preisverleihung geführt, wo kleine Essenspakete für jede:n Schüler:in warteten. Die Preisverleihung startete mit Vorträgen und Interviews über Hass im Netz mit Politiker:innen, Künstler:innen und Lehrkräften. Durch eine junge Slamerin, die ihren eigenen Poetry Slam präsentierte, und zwei Rapper war das Programm abwechslungsreich und interessant für die Preisträger:innen gestaltet.

Nach dem Rahmenprogramm begann die eigentliche Preisverleihung. Es wurden alle Schulen, die das Preisgeld gewonnen hatten, aufgerufen. Während sechs Schüler:innen der Klasse 9d ihren Scheck freudig entgegennahmen, bejubelte der Rest der Klasse den Erfolg und freute sich über die erbrachte Leistung. Gespannt wurden noch die ersten drei Plätze gefeiert und die Beiträge der anderen Klassen bewundert. Abschließend wurde noch ein Erinnerungsfoto von der Klasse gemacht.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass das Bewusstsein der Klasse für das Thema „Hass im Netz“ gestärkt wurde. Wir Schüler:innen haben im Rahmen dieses Projekts erkannt, wie wichtig es ist, sich für die Betroffenen einzusetzen und nicht wegzusehen und, dass jeder noch so kleine Beitrag helfen kann, Betroffene zu schützen und zu empowern. Es ist erschreckend, wie viele Menschen unter dem massiven Hass und der Hetze im Netz leiden. Deshalb erscheint es uns umso wichtiger, sich kreativ und aktiv dem entgegenzustellen und so gemeinsam gegen Hass im Netz vorzugehen. (Autorinnen: H. Graf, A. Phan)