Erinnern für die Zukunft

Auch in diesem Schuljahr fand wieder die Studienfahrt der E-Phase des Adolf-Reichwein-Gymnasiums unter der Leitung von Jürgen Hardt und Sarah Werner zur Gedenkstätte Buchenwald statt. Vom 7. März bis 11. März 2025 erlebte die zweite Gruppe mit 24 Schülerinnen und Schülern eine intensive Zeit vor Ort. Fünf Tage lang setzten sie sich tiefgehend mit der Geschichte des Konzentrationslagers auseinander und reflektierten die nationalsozialistische Vergangenheit und deren Auswirkungen auf die Gegenwart.

In Führungen und Workshops lernten sie die Geschichte von Buchenwald sowie die grausamen und durchorganisierten Lagerstrukturen kennen und beschäftigten sich mit Einzelschicksalen und der Frage, wie solch ein Terror möglich war.

Ein Tag der Fahrt führte erst nach Weimar – eine Stadt, die für Goethe und Schiller bekannt ist, aber auch eine enge Verbindung zur Geschichte des Konzentrationslagers hat. Dort erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass viele Bürgerinnen und Bürger von Weimar wussten, was in Buchenwald geschah und dass manche davon profitierten. Diese erschreckende Erkenntnis macht bewusst, wie wichtig es ist, heute wachsam zu bleiben.

Teilnehmer der Buchwaldfahrt 2025

Ein weiteres Ziel war am gleichen Tag das ehemalige Firmengelände von Topf & Söhne in Erfurt. Das Unternehmen produzierte die Krematoriumsöfen für Auschwitz und Buchenwald und arbeitete aktiv mit dem nationalsozialistischen Regime zusammen. Hier wurde deutlich, dass der Holocaust nicht nur von fanatischen Ideologen, sondern auch von „ganz normalen“ Firmen und Menschen mitgetragen und perfektioniert wurde.

Die Fahrt ist nicht nur eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sondern auch ein Auftrag für die Zukunft. Im Mittelpunkt stand stets auch die Frage, wie alles anfing und wie man daraus lernen kann. Die Geschichte von Buchenwald zeigt, wohin Intoleranz, Hass und Gleichgültigkeit führen können. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit – sie muss geschützt und verteidigt werden.

Mit vielen Eindrücken kehrten die Jugendlichen sichtlich verändert zurück. Diese Fahrt vermittelt nicht nur Wissen, sondern verdeutlich auch die Verantwortung der heutigen Generationen. Wir müssen erinnern – für eine Zukunft in Freiheit und Menschlichkeit.