Studienfahrt Berlin 2024

In der ersten Novemberwoche, vom 2. November bis 6. November 2024, fuhren interessierte Lernende der Jahrgangsstufen Q1 und Q3 für ein vom Deutschen Bundestag organisierten Planspiel zum Gesetzgebungsprozess nach Berlin. Der Schwerpunkt lag jedoch nicht nur auf der aktuellen Politik des Bundestags, sondern inkludierte auch die in Berlin hautnah erlebbare Geschichte des deutschen Parlamentarismus. So setzten sich die Teilnehmenden in den ersten Tagen der Fahrt mit dem Status Quo der deutschen Demokratie und der Aushebelung derselben in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts auseinander. Hierzu besuchten sie die vom Bundestag unterhaltenen Ausstellungsräumlichkeiten im Deutschen Dom und nahmen dort an einer Museumsrallye mit anschließendem Rollenspiel zum Parlamentarismus teil. Am folgenden Tag setzten sich die Lernenden im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen mit dem Umgang mit politischen Gegnern in der DDR auseinander. Ergänzt wurde dies durch eine Führung entlang der ehemaligen Berliner Mauer zum Thema “Geteiltes Berlin”. Der Montag widmete sich dem Schwerpunkt NS-Vergangenheit. In der Ausstellung “Topographie des Terrors” wurde ein Interaktivseminar durchgeführt, bei dem die Grenzen zwischen Tätern, Opfern und Zuschauern in der NS-Zeit ausgelotet wurden. Abends besuchten alle zusammen ein Berliner Improvisationstheater, was als Programmpunkt einen Gegenpol zu den zuvor emotional anspruchsvollen Programmpunkten darstellen sollte. Am Dienstag folgte der Höhepunkt der Fahrt: das Bundestagsplanspiel zum Gesetzgebungsprozess in Deutschland. Verhandelt wurde in der Simulation die Einführung von direktdemokratischen Gesetzesinitiativen auf Bundesebene. Dazu schlüpften die Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Abgeordneten des Deutschen Bundestages und arbeiteten sowohl in Fraktions- als auch in Ausschusssitzungen an einem Gesetzesentwurf und beschlossen schließlich in einem ordentlichen Verfahren ein neues Gesetz.

TeilnehmerInnen zum Planspiel in Berlin 2024

Insgesamt war es für alle eine politisch und geschichtlich bildende Fahrt, die den Teilnehmenden in politisch unruhigen Zeiten den Stellenwert praktisch gelebter Demokratie in Deutschland vergegenwärtigte. Auch im Sinne von Gruppenbildungsprozessen schaffte die Fahrt ein gegenseitiges Kennenlernen der Schülerinnen und Schüler auf einer außerschulischen Ebene. Beide Aspekte zusammen führten zu einer durchweg positiven Resonanz in der gemeinsamen Abschlussreflexion.